Opposition and Alliances: Austria, 1451 AD
Opposition und Bündnisbildung: Mailberger Bund 1451
Der gegen Kaiser Friedrich III. (1440-1493) gerichtete „Mailberger Bund“ (1451) der Stände des Herzogtums ob und unter Enns gilt als einer der machtvollsten Ständebewegungen der österreichischen Geschichte. Seine „materielle“ Manifestation in einer Urkunde mit über 250 Siegeln zeugt von einem kurzzeitig sehr dichten und überaus erfolgreichen Kommunikations- und Bindungsgefüges. Der Aufbau dieses Netzwerks von opponierenden Adeligen, Prälaten und Städten mit dem Ziel eines politischen Umsturzes – Entlassung des minderjährigen Landesfürsten aus der Vormundschaft Friedrichs III. und Errichtung eines ständischen Regiments bildete die Basis für ein überregionales Bündnis mit Ungarn und den Grafen von Cilli im Kampf gegen Friedrich III.
Ziel der Netzwerkanalyse ist die Visualisierung des sich zunehmend verdichtenden Bündnisses in personeller wie räumlicher Hinsicht, das schließlich große Teile des heutigen Nieder- und Oberösterreichs umfasste. In einer von der narrativen Darstellung nicht erreichbaren Form sollen durch die Visualisierung die Möglichkeiten von Kommunikation und Mobilität im Kontext von Konfliktverläufen und Bündnisbildungen beispielhaft veranschaulicht werden.
Text: Petra Heinicker, Institute for Medieval Research, Austrian Academy of Sciences (Email: Petra.Heinicker@assoc.oeaw.ac.at)